Bevor wir über Content Marketing sprechen, sollten wir sagen, dass Kaum ein Thema ist in der Welt des Online Marketings so umstritten wie die Frage, ob sich Blogs für suchmaschinenoptimiertes Content Marketing eignen. Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen verfolgen permanent das Ziel, möglichst viel organischen Traffic über Suchmaschinen zu generieren, um ihre Marketing-Budgets möglichst wenig zu strapazieren. Über 50 Prozent aller europäischen Unternehmen betreiben einen firmeneigenen Blog als Teil ihrer Inbound-Marketing Strategie. Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft im Online Marketing häufig ein großes Loch. Der vorliegende Beitrag klärt darüber auf, wie gut sich Blogs zur Steigerung des organischen Traffics über Suchmaschinen eignen und welche Stolpersteine Blog-Betreiber in puncto Content Marketing beachten sollten.
Wie sind die Klickwahrscheinlichkeiten in Suchmaschinen?
Zur Vorbereitung auf die Frage, wie gut Blogs in Suchmaschinen ranken, sollte ein Blick auf die Klickwahrscheinlichkeiten von Suchresultaten geworfen werden. Die vorliegenden Zahlen beziehen sich auf Google, die einzig relevante Suchmaschine im deutschen Markt.
Viele Blog-Betreiber stellen mit Erstaunen fest, dass es in Bezug auf die Klickwahrscheinlichkeiten eine enorme Konzentration auf die bestplatzierten Suchergebnisse gibt. Bei Google entfallen rund 60 Prozent aller organischen Klicks auf das erste Ergebnis in den Suchresultaten. Das zweite Ergebnis liegt mit rund 15% aller Klicks bereits weit abgeschlagen hinter Position 1. Und auf Suchergebnis 3 entfallen gerade mal 8 Prozent der organischen Klicks.
Auf das zehnte Suchresultat (das immer noch auf der ersten Suchergebnisseite von Google steht) entfallen nur noch schlappe 0,7 Prozent der Klicks. Die zweite Suchergebnisseite (Position 11 und folgende) ist mit Klickwahrscheinlichkeiten von unter 0,2 Prozent nicht mehr der Rede wert. Der guten Ordnung halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass sich die Klickwahrscheinlich auf unterschiedlichen Endgeräteklassen (Desktop, Smartphone und Tablet) nicht wesentlich voneinander unterscheiden.
Was ist Content Marketing?
Content Marketing ist ein Ansatz, der sich auf die Erstellung und Verbreitung von wertvollen, relevanten und konsistenten Inhalten konzentriert, um eine definierte Zielgruppe anzuziehen, zu binden und letztendlich zu profitablen Aktionen zu bewegen. Diese Art des Marketings umfasst verschiedene Inhalte wie Blogs, Videos, Podcasts, Infografiken und soziale Medien. Das Hauptziel ist es, durch die Bereitstellung nützlicher und ansprechender Informationen das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und sie zu Produkten oder Dienstleistungen zu lenken.
Content Marketing trägt nicht nur zur Steigerung des Markenbewusstseins bei, sondern kann auch zu höheren Konversionsraten und Kundenloyalität führen. Durch die Erstellung hochwertiger und relevanter Inhalte können Unternehmen eine tiefere und bedeutungsvollere Beziehung zu ihrem Publikum aufbauen. Darüber hinaus hilft diese Strategie, die SEO der Website zu verbessern und führt letztendlich zu einer Erhöhung des Traffics und des Umsatzes. In der heutigen wettbewerbsintensiven Welt wird Content-Marketing als ein Schlüsselwerkzeug für den Erfolg von Marken anerkannt. Content Marketing trägt nicht nur zur Erhöhung des Website-Traffics bei, indem es nützliche und ansprechende Inhalte in Blogs erstellt, sondern es baut auch Vertrauen bei den Lesern auf und schafft eine stärkere Verbindung zu den Zielgruppen.
Wie gut ranken Blogs in Suchmaschinen?
Diverse Studien haben die Performance von corporate Blogs untersucht und festgestellt, dass diese in der Regel schwach abschneiden. Nur selten landen die Inhalte von Unternehmensblogs auf der ersten Suchergebnisseite von Google. Bei Aldi-Süd und Tchibo, um nur zwei prominente corporate Blog-Betreiber zu nennen, schaffen es gerade mal zwei bis vier Prozent der Blog-Beiträge auf die erste Suchergebnisseite von Google.
Wie zuvor erwähnt, ist nicht einmal das ein Garant für eine hohe Klickrate. Letztlich garantiert nur der Sprung auf die Plätze 1 bis 3 der Suchresultate eine entsprechend hohe Klickwahrscheinlichkeit. Mit Fug und Recht darf deshalb die Behauptung aufgestellt werden, dass Blogs in fast allen Fällen zu den Low-Performance Content-Formaten gehören.
Welche Probleme haben Suchmaschinen mit Blogs?
Diese Frage lässt sich selbstverständlich abschließend nur von Google selbst beantworten, da Externe keinen Einblick in die Algorithmen der Suchmaschine haben. Trotzdem sind eine Reihe von Kriterien öffentlich bekannt, die Content aufweisen sollte, um es bei Google auf die vorderen Plätze der Suchresultate zu schaffen. Dazu zählen unter anderem der Fokus auf die Suchintention, die Lebensdauer und Aktualisierung des Contents, die Qualität und der Mehrwert des Contents sowie dessen Umfang und Übersichtlichkeit. Die Schwäche von Blogs liegt vor allem in den drei erstgenannten Kriterien.
Die unpassende Suchintention
Das Problem der meisten Blog-Beiträge ist, dass sie naturgemäß ein sehr enges Themenfeld abdecken. Blogposts sind schließlich keine Bücher, sondern werden vor allem von Unternehmen meist für die Kommunikation von Produktneuigkeiten eingesetzt. Was den Fokus auf die Suchintention eines Nutzers angeht, birgt das die Schwierigkeit, dass das Thema eines Blog-Beitrags nur äußerst selten der konkreten Suchintention eines Nutzers entspricht. Hier ein kurzes Beispiel, um diesen Umstand zu verdeutlichen:
Angenommen ein Lebensmitteleinzelhändler würden einen Blog-Beitrag mit folgendem Titel veröffentlichen: „Frühjahrsrezepte mit unseren neuen Bio-Obstsorten aus Deutschland“. Google wird sich schwertun, die wesentlichen Keywords für diesen Blogpost zu identifizieren. Soll der Post beispielsweise in den ersten Suchresultaten auftauchen, wenn ein Nutzer nach „Bio-Obstsorten aus Deutschland“ sucht? Oder ist das Keyword „Frühjahrsrezepte“ entscheidender? Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Blog-Beitrag bei keinem der Keywords gut bei Google ranken. Und nach dem vollen Titel des Posts wird so gut wie kein Nutzer suchen.
Die kurze Lebensdauer
Das zweite Problem von Blog-Beiträgen in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung ist die meist kurze Lebensdauer des Contents. Die meisten Inhalte von corporate Blog-Beiträgen haben ein relativ schnelles Verfallsdatum, egal ob sich um Rabattaktionen, Gewinnspiele, Modekollektionen oder Reisetrends handelt. Der Content ist in der Regel nach ein paar Wochen veraltet und bietet keinen weiteren Mehrwert. Bessere Rankings lassen sich im Allgemeinen mit Evergreen-Content erzielen, der eine deutlich längere Lebensdauer aufweist.
Die fehlende Aktualisierung
Und die dritte SEO-Problematik von Blogposts ist deren fehlende Aktualisierung. Im Gegensatz zu anderen Content-Formaten werden Blog-Beiträge nur in seltenen Fällen nach der Veröffentlichung noch einmal upgedatet. Meist werden danach weitere Beiträge zum gleichen Thema oder zu ähnlichen Themen geschrieben. Das stellt Google vor das Problem, mit überlappenden Inhalten konfrontiert zu sein. Soll die Suchmaschinen nun einen älteren Blogpost hoher ranken, der anscheinend besser zur Suchintention des Nutzers passt, oder einen neueren Post stärker gewichten, der jedoch weniger Übereinstimmung mit der Suchintention hat?
Fazit
Wie in diesem Artikel deutlich wurde, eignen sich Blogs nur sehr bedingt, um über Suchmaschinen organischen Traffic zu generieren. Sowohl die Theorie als auch die Praxis liefern viele Argumente dagegen, dass Blog-Beiträge häufig in den ersten Suchresultaten landen.
Trotzdem sollten sich vor allem Unternehmen davon nicht entmutigen lassen. Es gibt viele intelligente Strategien, um den eigenen Blog-Beiträgen ein wenig auf die Sprünge zu helfen und sie in den vorderen Suchresultaten von Google zu positionieren. Als erfahrene SEO-Agentur unterstützt Sie SEOeffekt gerne dabei, Ihr Content Marketing zu optimieren und die Performance Ihrer Website bzw. Ihres Online-Shops langfristig zu verbessern.